Kurzbeschreibung
Herbst 2002 in Ystad: Da Wallanders Tochter Linda noch immer bei ihm zuhause wohnt und dadurch für zunehmende Gereiztheit auf Seiten des Kommissars sorgt, erhofft sich dieser etwas Ruhe und Erholung von einem kleinen Häuschen im Grünen. Bei der Besichtigung entdeckt er jedoch etwas, das dort ganz und gar nicht hingehört: eine skelettierte, menschliche Hand…
Kritik
Dies vorab: es handelt sich hierbei nicht um einen (zeitlich) neuen Fall der Kurt Wallander Reihe, den Mankell im letzten Roman „Der Feind im Schatten“ ja in einem Zustand zunehmender Demenz zurückließ und der (wahrscheinlich) auch den Abschluss der Serie bildete.
Vielmehr ist „Mord im Herbst“ bereits vor etlichen Jahren von Henning Mankell geschrieben worden und wurde zum Beispiel in den Niederlanden gratis verteilt und auch schon als Fernsehfilm umgesetzt. Nun ist das Buch auch auf Deutsch erhältlich, allerdings nicht gratis…:-)
Zeitlich spielt das Buch zwischen 2002 und 2007, also bevor Wallander seinen letzten Fall löst. Natürlich überzeugt auch dieses Buch – oder eher Büchlein, aufgrund der doch sehr mauen Seitenzahl von 144 – wieder mit einem mürrischen Kurt Wallander, der allen Lesern über die Jahre so ans Herz gewachsen ist. Allerdings spielen die „großen“, gesellschaftspolitischen Themen Schwedens eine doch eher untergeordnete Rolle, was bei der Seitenzahl jedoch auch nimenanden wundern sollte.
Neben dem kurzweiligen Lesevergnügen ist für Fans sicherlich das Nachwort mit einer der interessantesten Aspekte des Romans; Mankell schildert hier seine ganz persönliche Sicht auf und Geschichte mit Kurt Wallander – „Wie es anfing, wie es endete und was dazwischen geschah“. Außerdem für den einen oder anderen sicher hilfreich: eine chronologische Auflistung aller Wallander-Bücher mit kurzer Inhaltsangabe.
Fazit
Der „neue“ Wallander lässt sich gut lesen – keine Frage. Ob man gewillt ist, dafür den aus meiner Sicht doch recht happigen Preis von 16 Euro für die gebundene Ausgabe zu bezahlen, mag mit Blick auf den überschaubaren Seitenumfang und das damit verbundene recht kurze Lesevergnügen jeder für sich selbst entscheiden.
Facts
Umfang: 144 Seiten
Erscheinungsdatum: 4. November 2013
Verlag: Paul Zsolnay Verlag
Über den Autor
Geboren 1948 im schwedischen Härjedalen (bei Stockholm). Seit 1990 widmete er sich den Fällen des Kommissar Wallander, die mittlerweile in 15 Sprachen übersetzt wurden und auch in Fernsehen und Kino weltweit erfolgreich sind. Die Hälfte des Jahres verbringt der vielbeschäftigte Schriftsteller, Drehbuchautor und Intendant in Moçambique, wo er seit 1986 das Teatro Avenida in Maputo leitet.
Henning Mankell – „Mord im Herbst“